Der Trauerbrief für eine Botschaft, die fassungslos macht
Einen umfangreicheren Trauerbrief zu verfassen bietet sich an, wenn die Beziehung des Schreibers zu dem Verstorbenen sehr eng war. Auf diese Art sein Beileid zu bekunden bedeutet, den Hinterbliebenen Trost zu spenden, sein Mitgefühl auszudrücken, den Verstorbenen zu ehren, an eigene Erlebnisse und Erfahrungen mit ihm zu erinnern und den Angehörigen Hilfe und Beistand in dieser schweren Zeit anzubieten. Unabhängig davon, wie man die schreckliche Nachricht vom Tod eines lieben und geschätzten Menschen erhalten hat, löst diese zunächst einmal bei einem selbst einen Schock aus. Man fühlt sich wie gelähmt, kann das Unfassbare nicht begreifen und findet keine Worte. Erst nachdem man wieder einigermaßen zu sich gefunden hat, ist man in der Lage, sich Gedanken über einfühlsame Worte zu machen, mit denen man den Angehörigen sein Beileid ausdrücken kann. Hat ein enger Freund/Freundin oder Verwandter sich für immer aus diesem Leben verabschiedet, reicht es nicht aus, lediglich eine vorgedruckte
Beileidskarte
mit einigen persönlichen Zeilen und einem
Trauerspruch
zu schicken. Man fühlt, mehr zu sagen zu haben und tief empfundene Trauer und Wärme in wohl geformten Worten ausdrücken zu wollen.
Was schreibt man in einem Trauerbrief?
Viel wichtiger als eine perfekte Formulierung ist es, mit dem Trauerbrief den Trauernden zu vermitteln, dass sie nicht allein sind, jemand an sie denkt, mit ihnen fühlt und Trost und Hilfe spenden möchte. Die Art und Weise wie intensiv Sie Ihre eigenen Gefühle und Gedanken ausbreiten, hängt in erster Linie von der Tiefe Ihrer Beziehung zum Empfänger ab und ob Sie einschneidende persönliche Erlebnisse und Erinnerungen mit dem Verstorbenen verbinden. Sollte der/die Hinterbliebene ein langjähriger Freund/Freundin sein, den/die Sie möglicherweise schon aus der Kinder- und Jugendzeit kennen, kann es durchaus angebracht sein, auf erlebte Situationen einzugehen, die man früher schon gemeinsam (vielleicht sogar mit dem Verstorbenen) gemeistert und überwunden hat. Schreiben Sie, was Sie gerade fühlen, was Sie den Angehörigen in der Trauerzeit wünschen und auf welche Weise Sie helfen und unterstützen möchten. Und vergessen Sie nicht, den Verstorbenen auf Ihre ganz persönliche Art wertzuschätzen und seine positiven Eigenschaften hervorzuheben. Vermeiden Sie unbedingt Phrasen wie „Kopf hoch!“ oder „Das wird schon wieder!“. Derartige Äußerungen können den Trauernden eher verletzen oder ihm weh tun, weil er das Gefühl bekäme, in seiner unermesslichen Traurigkeit und dem Ausmaß des Verlustes nicht ernst genommen zu werden. Eigene, ehrlich empfundene Worte wirken immer stärker und authentischer als traditionelle, sperrige Beileidsformulierungen wie „Mit tiefer Anteilnahme“ oder „Mein aufrichtiges Beileid“ – und zeigen größeres Einfühlungsvermögen und Verbundenheit. In Ergänzung oder als Einleitung zu Ihren persönlichen Zeilen können Sie natürlich einen
Kondolenzspruch
oder ein
Trauerzitat
verwenden, der Ihnen passend erscheint oder mit dem Sie selbst sich identifizieren.
Worauf ist bei einem Trauerbrief zu achten?
Ihr Trauerbrief sollte auf keinen Fall länger als ein oder zwei Seiten sein und nicht in einer „Abhandlung“ ausarten. Benutzen Sie kein normales Druckerpapier, sondern Briefpapier der hochwertigeren Ausführung. Verwenden Sie keinen Umschlag mit schwarzem Trauerrand, denn schwarz umrandete Trauerpost ist ausschließlich der Familie des Verstorbenen vorbehalten. Sollten Sie persönlich zu religiös orientiertem Trost tendieren, denken Sie zunächst darüber nach, ob die Empfänger damit konform gehen könnten oder sie möglicherweise aufgrund der Todesumstände (Unfall, Suizid, Verbrechen) mit Bibelsprüchen absolut falsch liegen, weil die Hinterbliebenen momentan nicht mehr an die Güte Gottes glauben können.
Formulierungshilfen
Da besonders junge Menschen in der heutigen Zeit kaum noch handgeschriebene Briefe versenden, weil die Social Networks mit Email, SMS, Twitter und Facebook diese Form der Kommunikation zum größten Teil ersetzt haben, ist die Erfahrung im Formulieren von längeren, persönliche Texten – besonders von
Kondolenztexten
- mittlerweile ein wenig abhandengekommen. Aus diesem Grund bieten wir Ihnen nachfolgend einige Formulierungshilfen an, die Ihnen den Weg vom weißen Blatt Papier zu einem stilvollen Trauerbrief ein wenig erleichtern können: Ich war wie gelähmt als ich vom Tod … erfuhr Es ist schwer für mich Worte zu finden, die meine tiefen Gefühle ausdrücken können Ich möchte dir Trost und Wärme geben Du sollst wissen, dass ich Tag und Nacht für dich da bin und es auch immer sein werde Immer wieder stellt sich mir die Frage nach dem Warum Deinen Schmerz kann ich wahrscheinlich nicht annähernd nachempfinden, aber … Bitte sag mir, was ich für dich tun und wie ich dir unter die Arme greifen kann Die vielen Erinnerungen an ihn/sie werden dir hoffentlich eines Tages wieder ein kleines Lächeln ins Gesicht zaubern