Wenn ein Mensch gestorben ist, fehlen oft die Worte. Dennoch müssen Freunde, Verwandte und Bekannte über den Verlust informiert werden. Dabei soll gleichzeitig ein wenig Trost gespendet werden. In dieser schweren Zeit sind vielen Angehörigen vorgefertigte Sprüche für Traueranzeigen sehr willkommen, denn die eigene Trauer lähmt bei der Formulierung der Trauerkarten. Andere Menschen, die selbst den Schmerz des Verlustes erlebt haben, stellen ihre Erfahrung in Form von Trauerversen zur Verfügung. Oft wird für Traueranzeigen auf Sprüche bekannter literarischer Persönlichkeiten zurückgegriffen.
Traueranzeigen – Sprüche in Versform
Für die Formulierung von Anzeigen, Karten oder Briefen, die über den Tod eines Menschen informieren sollen, stehen zahlreiche pietätvolle Verse zur Verfügung. Diese Sprüche kann man so wählen, dass sie den Verstorbenen möglichst treffend widerspiegeln. Es gibt sehr traditionelle Sprüche aus der klassischen Literatur, die besonders gut zu gebildeten Menschen passen.
Ein Beispiel dafür wäre der Spruch von Herrmann Hesse:
„Einschlafen dürfen, wenn man müde ist, und eine Last fallen lassen, die man sehr lange getragen hat, das ist eine wunderbare Sache.“
Für den Verlust eines Elternteils gibt es spezielle Verse, welche auf die besondere Bedeutung von Mutter und Vater eingehen.
Ein beliebter Spruch beim Tod der Mutter lautet beispielsweise wie folgt:
„Was die Mutter aus Liebe uns gegeben, dafür ist jeder Dank zu klein. Was wir an ihr verloren haben, das wissen wir nur ganz allein.“
Und auch die Dichtung hat sich eingehend mit dem Thema Trauer beschäftigt.
Eduard Mörike hat beispielsweise diesen Trauervers niedergeschrieben:
„Herr, in deine Hände sei Anfang und Ende, sei alles gelegt.“
Traueranzeigen: Sprüche aus prominentem Mund
Viele Dichter und Philosophen haben nach einem eigenen schmerzlichen Verlust pietätvolle Sprüche formuliert, die wir heute als Vorlage nutzen können. War der Verstorbene historisch interessiert, dann bieten sich Zitate von berühmten Persönlichkeiten aus der weltlichen und religiösen Geschichte an. In diesem Fall kann man beispielsweise auf den Heiligen Augustinus zurückgreifen, der sagte:
„Auferstehung ist unser Glaube, Wiedersehen unsere Hoffnung, Gedenken unsere Liebe.“
Hatte der Verstorbene eher einen Hang zur Philosophie, wählt man vielleicht einen der zahlreichen Traueranzeigen aus diesem Bereich. Dafür käme beispielsweise ein Spruch von Plato in Betracht:
„Niemand weiß, was der Tod ist, ob er nicht für den Menschen das größte ist unter den Gütern. Sie fürchten ihn aber, als wüssten Sie gewiss, dass er das größte Übel ist.“
Für besonders belesene Menschen steht ein reicher Zitatenschatz aus der Literatur zur Verfügung. Vielleicht hatte der Verstorbene ja einen Lieblingsautor, dessen Werk man bei der Suche nach dem passenden Spruch konsultieren kann. Oder er bewunderte einen speziellen Vertreter des Christentums, bei dem man passende Sprüche für Traueranzeigen suchen kann. Ist man sich unsicher, wählt man am besten sehr bekannte Sprüche von berühmten Persönlichkeiten. Ein Beispiel dafür wäre dieser Spruch von Dietrich Bonhoeffer:
„Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.“
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Sprüche für jeden Charakter
Es gibt einen so reichen Schatz an Sprüchen, dass für jeden Charakter etwas Passendes gefunden werden kann. Wenn man für die Formulierung von Traueranzeigen und -karten nicht seine eigenen Worte verwendet, sollte man vor allem darauf achten, die Persönlichkeit des Verstorbenen bei der Auswahl zu berücksichtigen. Es gibt kurze Verse und längere Gedichte, die sich als Sprüche eignen. Zu anderen Menschen passt vielleicht eher eine der zahlreichen Bibelstellen, die sich auf einen Trauerfall beziehen. Selbst wenn den Angehörigen selbst vor Trauer die rechten Worte fehlen, können sie mit pietätvollen Traueranzeigen würdevolle Formulierungen finden, die den Charakter des Verstorbenen widerspiegeln.
Moderne Sprüche für Traueranzeigen
Während manche Menschen Zitate aus der Bibel oder der klassischen Literatur bevorzugen, wünschen sich andere moderne Sprüche. Und auch berühmte Zeitgenossen oder Persönlichkeiten aus der jüngeren Geschichte haben ihrer eigenen Trauer in Versen und Sprüchen Ausdruck verliehen. Unter den Autoren der modernen Literatur findet man dafür genauso pietätvolle Beispiele wie in der modernen Philosophie. Man kann auch angemessene Sprüche finden, wenn man die traditionellen Pfade verlässt und in den Zitaten aktueller Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens nach passenden Zitaten sucht. Schließlich verarbeitet auch der heutige Zeitgenosse seine Trauer noch genauso mit gefühlvollen Sprüchen, die andere für ihre Traueranzeigen verwenden können, wie die Menschen aus früheren Epochen.
Ein gutes Beispiel dafür ist der Arzt Albert Schweizer, als er sagte:
„Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir weggehen.“